Montag, 24. August 2015

Russland öffnet seine Archive: Den bolschewistischen Mythen geht es deshalb an den Kragen

Das zentrale Staatsarchiv Russlands veröffentlichte in diesem Monat Unterlagen, die einen der grundlegenden sowjetischen Heldenmythen aus dem Zweiten Weltkrieg als freie Erfindung dreier Zeitungsjournalisten enthüllen. Die Veröffentlichung löste eine landesweite Welle der Empörung aus. Die Wut der Öffentlichkeit und konservativer Intellektueller richtet sich aber nicht gegen die längst verstorbenen Fälscher, sondern gegen das Staatsarchiv und seinen Chef Sergej Mironenko, die mit ihrer Veröffentlichung an den Stützen der nationalen Identität rütteln. 
Es handelt sich um eine Episode der Schlacht um Moskau. Am 16. November 1941 stieß die deutsche Offensive auf heftigen Widerstand der sowjetischen Armee. Beim Dorf Dubossekowo, etwa einhundert Kilometer westlich von Moskau, sollen 28 Kämpfer der Infanterie-Division des Generalmajors Panfilow 18 deutsche Panzer nur mit Handgranaten und Molotow-Cocktails vernichtet haben. Keiner habe die vierstündige Schlacht überlebt. In unzähligen Städten Russlands, Kasachstans und der Ukraine stehen Denkmäler zu Ehren der Panfilow-Helden, Straßen und Plätze sind nach ihnen benannt.
FAZ
Irgendwie muss man ja auf 30.000.000 Kriegstote kommen. Eine Zahl, die vor wenigen Jahren noch bei 20.000.000 lag. Und das, obwohl es sich doch um das angeblich "bestens erforschte Kapitel der Menschheitsgeschichte" handeln soll.

Der Zweite Weltkrieg kostete insgesamt 22.600.000 Menschen das Leben. Das ist ohnehin eine erschreckende Zahl, die es nicht nötig hat, unnötig aufgebläht zu werden, um die Narben des Krieges nicht heilen zu lassen, sondern stattdessen für zukünftigen Unfrieden vorzusorgen. Diese Angabe stammt von der katholischen Kirche. Ich bin zwar ein erklärter Gegner der Romkirche, doch ist ihre Zahlenangabe, die aus der späten Mitte des letzten Jahrhunderts stammt, die glaubwürdigste. Die Romkirche verfügte nicht nur über das beste und funktionstüchtigste Informationssystem, sie hatte von allen Beteiligten, die ein Interesse über die Deutungshoheit jener Tage beanspruchten und noch immer beanspruchen, das geringste ideologische oder politische Interesse an der Manipulation von Opferzahlen, da sie damit im Gegensatz zu den anderen Beteiligten keinen Blumentopf gewinnen konnte.

Den Russen sei gesagt, dass es auch für sie an der Zeit ist, sich von den Mythen der Propaganda zu verabschieden. Vor den Seelower Höhen, bei Moskau, in Stalingrad oder wo auch immer hat die Sowjetführung ihre Soldaten auf die dreckigste Art verheizt. Unbewaffnet und planlos in den Kampf gezwungen, wurden sie zusammengeschossen, dass es den deutschen Landsern regelrecht leid tat. Sie mussten teilweise noch nicht einmal zielen, nur auf die heranstürmende Wand aus Menschen ballern. Helden sterben anders, Menschenvieh allerdings nicht. Und als nichts anderes haben die Kommunistenführer ihre Soldaten, eure Brüder und Männer, angesehen. Stalin war ein Vollpfosten. Sergej Mironenko, der Chef des Staatsarchivs, ist das nicht. Ihr könnt weiterhin den Schuldigen heiligen und den Unschuldigen verdammen. An den historischen Tatsachen ändert das nichts.

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