Dienstag, 7. April 2015

Kiffen: Drei landläufige Irrtümer über die Droge Hanf

Um eines vorweg zu nehmen, grundsätzlich würde ich den Anbau, Handel und Konsum von Hanf - ähnlich wie in Holland - staatlich organisieren lassen. Das, obwohl ich über Hanf-Freaks oft nur lachen kann.
Der Staat hat sich nun einmal weitestgehend aus den Belangen der Bürger herauszuhalten.
Getreu den weisen Worten des Tacitus, die auch nach zwei Jahrtausenden nicht an Kraft verloren haben: Je verdorbener der Staat, desto mehr Gesetze hat er.

Beispielsweise sind die Kiffer-Freaks felsenfest davon überzeugt, dass Hanf eine "bewußtseinserweiternde" Droge abgeben würde.
Dabei wirkt Hanf nicht bewußtseinserweiternd, sondern bewußtseinshemmend.

THC hemmt sozusagen den Zugriff auf's (Langzeit-)Gedächtnis. Deshalb kann der Nutzer über Dinge lachen, über die er nüchtern - unter vollem Bewußtsein - nicht lachen würde. Einfachste und gewöhnliche Dinge wie das Zähneputzen können den Kiffer deshalb auch als "völlig neue Erfahrung" vorkommen. Er hat eben nur einen beschränkten Zugriff auf die tausende Male Zähneputzen, die er zuvor getätigt hat und die in seinem Gedächtnis irgendwo gespeichert sind.

Einen weiteren Irrtum gibt die Behauptung der Kiffer darüber ab, Hanf wäre unschädlich. Mindestens aber weit unschädlicher als Alkohol. Dabei müsste - spätestens nach Paracelcus - jedem klar sein, dass es auf die Dosis ankommt, die eine Substanz erst zum Gift werden lässt. Ein Joint ist nicht weniger oder mehr schädlich als ein Bier. Der Missbrauch beider Drogen lässt sie beide gleichermaßen zum Gift werden. Der fortgeschrittene Missbrauch beider Drogen hinterlässt Folgeschäden, beide Drogen machen dann dumm in der Birne.

Dann feiert die Gemeinde der Kiffer ihre Droge als belassene Naturdroge. Das aber der Hanf, wie er in den meisten Fällen gehandelt wird, gar kein natürlicher Hanf ist, sondern von hochgezüchteten und genetisch veränderten Pflanzen stammt, wird dabei bewußt ignoriert. Genauso, wie es bewußt ignoriert wird, dass der meiste im Schwarzhandel erhältliche Hanf alles andere als den "grünen Vorzeigedaumen" verdient hat, da die Pflanzen mit krebsauslösenden Pestiziden oder anderen Chemikalien behandelt werden, um möglichst sichere und reiche Ernten einfahren zu können.

Wer nun immer noch meint, dass jede Hanfpflanze handgestreichelt und nur mit bei Vollmond gesammelter Jungfernpipi bewässert wird, der kann gerne in der Kommentarspalte erklären, weshalb er dümmlichste Ignoranz für erweitertes Bewußtsein hält?

Er kann auch gerne einen Selbstversuch veranstalten, in dem er herausfindet, warum es sich mit vollgekifftem pardon, "erweitertem" Bewußtsein weit schwerer mittelprächtige Mathematikaufgaben lösen oder halbwegs anspruchsvolle Texte lesen lässt, als das im nüchternen Schädel der Fall wäre.
Selbstbetrug ist noch immer kein Merkmal eines erweiterten, sondern viel mehr das eines vernebelten Bewußtseins.

4 Kommentare:

  1. Wer diese Genußpflanzen mit Pestiziden behandelt, gehört nicht wegen irgendwelcher Verordnungen über Betäubungsmittel, sondern wegen der Androhungen des StGB angeklagt.

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  2. Was du hier betreibst ist übelste Propaganda, aber du scheinst mir auch schlau genug, um das zu wissen. Also scheint deinem Post auch ein Zweck zugrunde zu liegen, der sich mir allerdings nicht ganz erschliesst, denn das alles sind nur Behauptungen. Ich bin zwar kein sonderlich engagierter Verfechter spiritueller Erlebnisse, aber was weisst du, ob das Abklemmen von Dingen nicht möglicherweise zu Energieschüben an ganz anderen Positionen führen kann? Weisst du's? Nein! Also, was soll das Lala?!? Weisst du überhaupt was von Energien, die mit heutigen technischen Spielereien nicht messbar sind, so vielleicht in der Zukunft? Wie solltest du ... (?) Aber du versteigerst dich weiter in Behauptungen. Wofür? Und das psychoaktive Substanzen etwas mit Spiritualität zu tun haben können - such dir mal (bei YouTube) die Geschichte von Ram Dass, dem Guru und den LSD-Trips. Manche Dinge scheinen in so feinen Energiebahnen zu funktionieren, dass der grobe Verstand sich mit Merkmalen zufrieden geben muss, da diese (von Zeitalter und Zeitgeist geprägt) vermutlich ihre Wirklichkeit nur noch durch ihren Wiederholungseffekt erreichen können ... Ich würde dir raten deinen Post noch einmal gründlich zu überdenken ... und vielleicht dein Blickfeld auf die positiven Dinge von Hanf zu richten. Und das nicht nur, weil die Wirkweise (also der Rausch) wesentlich angenehmer zu handlen ist als Alkohol. Nein, ich spreche von der wirtschaftlichen Seite. Hast du Kinder? Wenn, dann kennst du das Problem mit dem schnell durchgespielten, angekauten und problematisch zu entsorgenden Spielzeug ziemlich genau. Wäre doch schön, wenn man so etwas einfach auf dem Kompost entsorgen könnte, nicht wahr? Oder erinnerst du dich noch an die Erzählungen um die "echten" Jeans? Du weisst auch sicherlich, dass das erste Auto aus Hanf gefertigt wurde und mit Hanföl betrieben wurde? Jetzt gerade haben sie das mit einem Flugzeug gemacht ...
    Und du weisst auch sicherlich, das unsere Natur schwer an der Öl-produzierenden Industrie zu schlucken hat? Offen gestanden frage ich mich, warum du derartige Punkte in deiner kleinen Hetze völlig unterschlägst? Oder wofür du eine derartige Position einnimmst?!?
    Extrem ist immer gut, lässt Stimmung aufkommen, nicht wahr? Aber wie du vielleicht auch weisst, waren die Hexenverfolgungen nicht im Mittelalter, sondern definitiv erst nach der "Renaissance"!
    Wie auch immer.

    Grüsse aus Schweden

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    1. Werter Jost, mir scheint, du hast mit deiner Antwort völlig überreagiert.
      Der Artikel behandelt drei irrtümer zur Droge Hanf. Er behandelt nicht das gesamte Thema Hanf und schon gar nicht die wertvolle Nutzpflanze.

      Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass der Hanf-Rausch "wesentlich angenehmer zu handlen" als der unter Alkohol sein soll.
      Das muss und kann nur jeder für sich entscheiden. Die Negativ- als auch Positivberichte halten sich aber garantiert die Waage, wenn man berücksichtigt, dass weit mehr Alkohol konsumiert wird als Hanf.
      Letztendlich ging es im Artikel gar nicht darum, welche Droge nun besser oder nicht ist.

      Die Wirkung von LSD ist eine völlig andere als die von THC (Hanf). Denn LSD wirkt tatsächlich bewußtseinserweiternd. LSD beschränkt nicht wie Hanf den Zugriff aufs Gehirn (Bewußtsein), sondern LSD erlaubt sogar den Zugriff auf die Bereiche des Gehirns, zu denen wir sonst ohne weiteres keinen bewußten Zugang haben.

      Nochmals: Es ging in diesem Artikel um drei Irrtümer und nicht um die positiven (therapeuthischen) Aspekte zum Thema Hanf, die ich übrigens nirgends bestritten habe.

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  3. Lieber Lux, Ich finde auch, daß der Kommentar von Jost zu deinem kleinen Essay über die drei Irrtümer des Hanfs völlig am Thema vorbeigeht. Das könnte ein Indiz dafür sein, daß Jost wahrscheinlich unter der Folge deiner eben beschriebenen "Bewußtseins-Erweiterung" leidet. Auch, wenn Jost aus "Schweden grüßt" ist sein Kommentar zu deinem Essay völlig daneben und blasphemisch, was deine Person angeht. Vielleicht meint Jost, mit dieser naiven Beleidigung für Schweden Werbung machen zu müssen, weiß der Henker, was in seinem Hirn vorgeht. Allerdings traue ich mich kaum zu sagen, daß ich gerne Zigaretten rauche und viel Kaffee trinke, wahrscheinlich würde Jost mich als Hexe bezeichnen, da sie in Schweden ja ganz knallhart gegen Raucher vorgehen.
    PS: Auch, ich habe noch nie gekifft und mein Kind auch nicht (das nur zu "Kindern") und ich stimme völllig mit dir überein, was du über Alkohol und das Maß der Dinge sagst. Wenn ich an die Tabaksteuer denke und daran, daß "Kinder" sich für das Geld einer Dose Tabak ins Koma saufen können, während wir Raucher immer noch einen klaren Kopf haben, und dem Gesundheitswesen so gut wie überhaupt nicht auf der Tasche liegen, da wir gewöhnlich schnell von der Bühne gehen, könnte ich kotzen vor Wut. Vor allem darf ich nicht darüber nachdenken, für wen oder was die Tabaksteuer verwendet wird, für Griechenland und andere, die am künstlich am Leben gehalten werden.
    Schreibe weiter so, Lux
    Grüße von Jennifer Bley

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