Montag, 1. April 2013

ARD-Sender zensiert Kabarettisten

Die Qualitätsmedien überschlagen sich in ihrer Empörung darüber, dass in Ägypten gegen den Fernsehsatiriker Bassem Youssef juristisch vorgegangen wird, weil dieser von 12 Ägyptern wegen der vermeintlichen Beleidigung des Präsidenten und des Islams angezeigt wurde.

Dieses Verhalten der Qualitätsmedien wäre nicht weiter erwähnenswert, doch sind diese 'mal wieder blind, wenn es um die hiesigen Mißstände geht. Zudem diese sich im eigenen Hause und noch nicht einmal vor der eigenen Haustür abspielten.
Denn diese professionelle Heuchlerbande ignoriert, dass zur gleichen Zeit, in der in Ägypten gegen Bassem Youssef vorgegangen wird, der Bayerische Rundfunk den Kabarettisten Martin Puntigam zensiert hat, weil den GEZ-Inquisitoren dessen Programm zu kirchenfeindlich war.
Der Bayerische Rundfunk stritt die Zensur zunächst ab und begründete die Kürzungen mit der begrenzten Sendezeit.
Weil die Sendezeit so begrenzt ist, durfte in der eigentlich dem Kabarettisten Puntigam vorbeihaltenen Sendung der Sozi Ude wahlwerbetechnisch auftreten, weil dieser am Auftrittsort war. Dafür war Sendezeit vorhanden.
Dass die Begründung des BR mit der begrenzten Sendezeit nur vorgeschoben war, bewies der BR zudem auf seiner Netzseite. Dort herrscht nämlich keine begrenzte Sendezeit. Dennoch wurde dort der Auftritt Puntigams gekürzt eingestellt, während die SPD- Parteiwerbung des Ude in voller Länge eingestellt wurde.
Erst nachdem es Beschwerden gab, unter anderem wiesen Puntigam und seine Managerin Verwalterin auf die Zensur hin, wurde "nachgebessert" und nun auch der Internetauftritt Udes gekürzt eingestellt. Schließlich hätte auch der Auftritt Puntigams in voller Länge eingestellt werden können, was eindeutig für die Zensur-Vorwürfe spricht.

Puntigam wird gegen den BR nicht vorgehen. Er begründete dies mit der ohnehin seltenen Sendezeit für Kabarettisten. Zwar sprach er es nicht so deutlich aus, aber er fürchtet, dass er vom zwangssteuerfinanzierten Fernsehen nicht mehr eingeladen wird, wenn er in dieser Sache den Mund aufmacht.

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