Montag, 16. April 2012

Beschäftigte zahlen wie nie zuvor

Lohnsteuerabzug und Pflichtbeiträge 2011: Stärkster Anstieg seit 17 Jahren. Überschuß bei Sozialkassen
Konjunktur, gestiegene Beitragszahlungen der Versicherten und gesunkene Ausgaben haben einen Milliardenüberschuß in die Sozialkassen gespült. Sie erzielten 2011 gemeinsam ein Plus von 13,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dies waren 10,9 Milliarden Euro mehr als im Jahr zuvor.
Die Einnahmen stiegen demzufolge um 2,1 Prozent auf 526,1 Milliarden Euro. Bei den Ausgaben gab es einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent auf 511,9 Milliarden Euro. Insgesamt ergab sich daraus ein Überschuß von 14,2 Milliarden Euro, der sich nach Verrechnungseffekten unterm Strich auf 13,8 Milliarden belaufen habe. Zur Sozialversicherung gehören im wesentlichen die gesetzliche Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung, die Rentenkasse und die Arbeitslosenversicherung.
Besonders kräftig fiel das Plus mit 9,3 Milliarden Euro bei den gesetzlichen Krankenkassen aus. Sie hätten 2011 rund 190,0 Milliarden Euro eingenommen – ein Zuwachs von 5,5 Prozent. Grund seien die zum Jahresbeginn 2011 erhöhten Beiträge sowie das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) sanken die Einnahmen trotz der guten Konjunktur um 11,4 Prozent deutlich auf insgesamt 37,6 Milliarden Euro. Zugleich seien auch die Ausgaben erheblich geschrumpft, und zwar um 17,1 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro. Dies lag insbesondere daran, daß aufgrund der Ausbreitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse viele Versicherte gar keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld erwerben, erklärte die Arbeiterwohlfahrt.
Wie Bild am Donnerstag berichtete, stiegen zugleich für Erwerbstätige die Abzüge durch Lohnsteuer und Abgaben 2011 so stark wie seit 17 Jahren nicht und waren so hoch wie nie zuvor. Ein Durchschnittsverdiener habe 2011 insgesamt 9943 Euro an Staat und Sozialkassen gezahlt, berichtete das Blatt unter Berufung auf das Bundesarbeitsministerium. 2010 waren es noch 9390 Euro. (jW)
Das stimmt so nicht. Wie die Universität Göttingen errechnete, landen von Bürgern in der Lohnsteuerklasse 1 dreiundachtzig €uro von 100 € beim Staat. Und zwar, wenn man sämtliche Steuern und Abgaben einberechnet.

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