Samstag, 2. Juli 2011

Rettungspaket: Beitrag der Banken nur in der Propaganda

Vorgestern sah ich die Nachrichtensendung eines Staatssenders. Die Propagandameldung darüber, daß sich die Banken mit 3,2 Milliarden T€uronen an ihrem eigenen kriminellen Handeln beteiligen wollen, erzeugte in mir nicht die propagandistisch beabsichtigte Genugtuung oder ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung, sondern nur ein Kopfschütteln zu diesem abgekarteten Schmierendrama.

Selbst das mediale Schlachtschiff der Neuen Weltordner, der Spiegel, äußerte sich skeptisch bezüglich dieser Jubelperser- Meldung (Auszug):
Die Privaten zahlen höchstens* die Hälfte 
Da ist zunächst einmal die schöngerechnete Summe von 3,2 Milliarden Euro. Von wirklich privaten Gläubigern, die man eigentlich rannehmen wollte, kommt davon höchstens die Hälfte. Den Rest steuert der Staat bei.
  • 1,2 Milliarden Euro sollen die sogenannten Bad Banks tragen, also Abwicklungsanstalten der WestLB und Hypo Real Estate (HRE) . Beide Institute gehören ohnehin dem Staat, und für die Verluste ihrer Bad Banks kommt der Steuerzahler auf.
  • Die restlichen zwei Milliarden Euro teilen sich die deutschen Geschäftsbanken und die Versicherer. Doch auch hier kommt längst nicht alles Geld aus privaten Kassen. Bei den Banken etwa gehören die staatliche Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die immer noch teilverstaatlichte Commerzbank zu den größten Zahlern.
  • Wirklich private Beiträge in relevanter Höhe dürften nur die Deutsche Bank , die DZ Bank sowie die Versicherungskonzerne Allianz und Munich Re leisten. 
Einen guten Teil ihrer Griechenland-Anleihen sind die deutschen Banken ohnehin schon losgeworden - zum Beispiel an die Europäische Zentralbank, die zwischen Mai 2010 und März 2011 griechische Staatspapiere im Wert von geschätzt 50 Milliarden Euro am Markt aufgekauft hat. 
*wobei die Betonung auf "höchstens" liegt und der eingestrichene Profit, trotz dieses etwaigen Erlasses noch gigantisch ist. Hier sollte man keineswegs auf die Milchmädchenrechnungen hereinfallen.

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