Dienstag, 19. Juli 2011

Kein Mensch ist illegal. Doch er kann illegal handeln...

Diese oftmals mit Steuermillionen produzierte Propaganda ist nicht unbekannt. Jeder aufmerksame Bürger hat sie schon öfters gesehen. Sei es auf T- Shirts, Plakate, Aufkleber, Aufnäher oder im Netz.
Doch was bedeutet diese euphemistische Botschaft anderes, als den Versuch, die sprichwörtlichen Äpfel mit Birnen zu vergleichen? Dies ist eine alte Masche von Fundamentalisten aller Art und in der Propaganda allgegenwärtig, von ungeliebten Sachverhalten abzulenken. Positiv besetztes wird mit negativ besetztem vermischt. Das soll vor allem oberflächlich denkende Menschen, also die Fraktion der Schlagzeilenleser und Leichtgläubigen ansprechen und die ist nun einmal die mit Abstand zahlenmäßig stärkste Fraktion. So wird beispielsweise aus einer Enteignung eine Reform oder aus Krieg ein humanitärer Einsatz.

Niemand wird behaupten, dass die Geburt eines Menschen illegal (ungesetzlich, gesetzwidrig) bzw. das menschliche Dasein auf dieser Erde illegal ist. Noch nicht einmal die übelsten Rassisten oder Menschenfeinde würden dies behaupten.
Diese allgemein und weltweit anerkannte Tatsache wird aber in der neoliberalen Propaganda, die in unserem Fall bevorzugt auf "linksorientierte" und "christlich" eingestellte Menschen abzielt, auf das Handeln von Menschen übertragen. Das Handeln von Menschen kann sehr wohl illegal sein.
Die neoliberale Politik und Propaganda betreibt hierbei ein Doppelspiel. Einerseits werden Einwanderungswillige an ihrer Einreise gehindert, andererseits geradezu angelockt, was eben nicht nur den Bedarf nach Lohndrücker billigen Arbeitssklaven und Konsumenten entspricht.
Nebenbei bemerkt, lässt sich hier auch das wirkliche Treiben der Gewerkschaften manifestieren. Denn würden die Gewerkschaften wirklich die Interessenvertretungen ihrer Mitglieder sein, dann könnten sie unmöglich eine solche Politik unterstützen, die in jedem Fall die Interessen ihrer Mitglieder untergräbt und sich schädlich auf diese auswirken muss. Diese Gewerkschaftspolitik widerspricht aber nicht den Interessen der Gewerkschaftsbonzen. Die grüne ver.di- Bonze Bsirske erhielt 2009 als Gewerkschaftsvorsitzender "mindestens 160.000 Euro brutto" (laut Jutta Ditfurth, "Die Grünen...) im Jahr, zuzüglich einer Gage in Höhe von 234.000 Euro, die er für seinen Posten als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Atomstromproduzenten RWE erhalten hatte. Hinzu kommen die Summen, die Bsirske aus seinen weiteren Aufsichtsratsposten bezieht. Meint jemand ernsthaft, dieser Mann würde die Interessen der ver.di- Mitglieder vertreten?

Doch zurück zum Thema. "Kein Mensch ist illegal". Diese Aussage ist wie gesagt eine weltweit und allgemein anerkannte Tatsache. Doch bezieht sich dieser Satz (Äpfel mit Birnen- Vergleich) nicht auf das durch Geburt erlangte Dasein eines Menschen, sondern auf sein Handeln. Das Handeln eines Menschen kann sehr wohl illegal sein. Diese Tatsache würde noch nicht einmal ein überzeugter Anarchist leugnen, denn das menschliche Zusammenleben erfordert nun einmal Regeln. Ob diese mitunter Gesetze genannt werden, ist dabei völlig egal.

Zwar existiert ein Menschenrecht darauf, dass jeder Mensch seinen Aufenthalts- und Wohnort frei wählen kann, doch es existiert auch ein Menschenrecht auf Arbeit. Wobei Arbeit so definiert wird, dass es sich um ein durch Arbeit erlangtes Einkommen handelt, von dem ein Mensch ohne Bezug von Almosen auch "menschenwürdig" leben kann. Beides steht auf geduldigem Papier niedergeschrieben. Die Realität sieht allerdings anders aus.
Das Menschenrecht auf freie Wahl des Aufenthalts- und Wohnortes scheitert nicht nur an den Realitäten dieser Welt, sondern steht auch im unüberbrückbaren Widerspruch zum Menschen- und Völkerrecht auf freie Selbstbestimmung der Völker.
Mit anderen Worten. Solange Menschenrecht (Recht überhaupt) nicht auch als Menschenpflicht verstanden wird, ist es so viel wert, wie die Hoden vom Papst. Das Menschenrecht ist dann der Beliebigkeit ausgesetzt. Das lässt sich bestens an den globalen Realitäten festmachen. Menschenrecht, das je nach Bedarf von Ideologen missbraucht benutzt wird, also keine unverbrüchliche Allgemeingültigkeit besitzt, ist es nicht wert, als solches bezeichnet zu werden. So ist es nur das Recht auf Willkür.

Wem das alles zu theoretisch erscheint, soll folgendes kleines Beispiel weiterhelfen. Denn "Wahrheiten" lassen sich immer auch im Großen als auch im Kleinen feststellen. "Zwei Wahrheiten können sich nie widersprechen", wusste bereits Galileo zu verkünden.
Der Wahrheit dienen wenige in Wahrheit, weil nur wenige den reinen Willen haben gerecht zu sein und selbst von diesen wieder die wenigsten die Kraft, gerecht sein zu können.
Friedrich Nietzsche  
Stellen sie sich vor, zur Wohnung eines Vertreters der "Kein Mensch ist illegal"- Fraktion hätte sich ein "ungebetener Gast" ungefragt Zutritt verschafft. Was meinen sie, wie der Wohnungsinhaber reagieren wird, wenn er davon erfährt? Wird er dem "ungebetenen Gast" voller Freude einen Wohnungsschlüssel überreichen und zum ihm freudestrahlend rufen "Bedien' dich ruhig weiter. Meines soll auch deines sein. Du kannst auch von meinem Tellerchen essen und in meinem Bettchen schlafen..."? Wie wird er wirklich reagieren?
Er wird so reagieren, wie alle Menschen auf dieser Welt reagieren würden. Aus reinem Selbsterhaltungstrieb heraus.


passend zum Thema

Und so lässt sich dieses Kleine auch auf's Große übertragen.
Ich benutze jetzt mit Absicht das Wort Lebensraum, das sich auf den natürlichen Bedürfnissen des Menschen begründet. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, um nicht zu sagen Herdentier, wird er diesen Raum auch für seine nächsten Menschen beanspruchen, also seiner Sippe und so weiter und zu fort.
Wer sich mit dem Wort Lebensraum schwer tut, dem sei gesagt, dass sich dieses natürliche Bedürfnis des Menschen nicht auf 12 Jahre seiner ca. 1.500.000 jährigen Geschichte reduzieren lässt.
Zudem, wie bereits erwähnt, dieses Bedürfnis sich im Menschen- und Völkerrecht auf Selbstbestimmung äußert.
Die Natur (des Menschen) unterwirft sich keiner Legalität und keiner Illegalität. Die Natur kennt keine Ideologie. Daran wird keine Macht etwas ändern.

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