Donnerstag, 24. März 2011

Joseph "Joschka" Fischer - ein grüner Kriegstreiber...

DER KRIEGS-STAMMTISCH
Joschka Fischer macht mobil
Autor: U. Gellermann
Datum: 23. März 2011
In deutschen Medien wimmelt es zur Zeit von Lagekarten: Kriegs-Schiff-Symbole vor der Libyschen Küste, Kampf-Jet-Piktogramme über dem Land, rote Explosionszeichen dort, wo die Koalition der Willigen schon Bomben hat platzieren können. Anfänglich hatte der Stammtisch noch entschieden, dass der Krieg nur drei Tage dauert, jetzt gibt es neue Prognosen. Auch waren sich die Strategen einig: Der Gaddafi wird aus der Luft fertiggemacht! Jetzt meldet das Wall Street-Journal, die USA liefere, über die ägyptische Grenze, Waffen für die Aufständischen. In dieser aufgeregten Debatte meldet sich der große General Joschka Fischer. Erst in der "Süddeutschen", dann auch auf der Web-Site der Tagesschau, verlautbart der Nachwuchs-Militär: "Wir reden in dieser Region über unmittelbare europäische und deutsche Sicherheitsinteressen."
Wenn der deutsche Stammtisch über Verstand verfügen würde, könnte er fragen, ob denn jetzt auch an der großen Syrte die Freiheit der Deutschen verteidigt wird, und es könnte ihm beklommen werden: Ob denn diese Verteidigung eher zehn Jahre als zehn Tage dauern werde? Aber da ist dann schon wieder Joschka mit einem heißen Satz zur Denk-Verhinderung: "Außenpolitik heißt doch nicht, vor allem "bella figura" auf dem internationalen Parkett zu machen." Also keine gute Figur, meint Fischer, also Ärmel aufkrempeln und dem Diktator mal zeigen was eine grünen Harke sein kann? Zwar, das weiß sogar der Freizeit-General: "Die Mission in Libyen ist riskant, die neuen Akteure vor Ort sind so unklar wie die Strategie und die Zunkunft des Landes." Aber der ehemalige Außenminister bleibt trotzdem bei seinem "immer feste druff".
Die "Akteure vor Ort", wer mag das sein? Gern wird uns erklärt, es handele sich um "das libysche Volk". Das "libysche Volk", so viel ist mal sicher, besteht aus mehr als hundert Stämmen. Neben dem Arabischen werden drei weitere Sprachen gesprochen. Der traditionellen Clan-Strukturen wegen, zerfällt das Land in drei Großprovinzen: Tripolitanien, Kyrenaika und Fessan. Der Aufstand begann in der Kyrenaika, im Osten Libyens. Von dort stammt auch der 1951 von den Engländern den Stämmen außerhalb der Kyrenaika aufgezwungene König Idris, der später vom libyschen Militär abgelöst wurde. Und die Flagge, die in den letzten Tagen häufig in die Kameras gehalten wird, ist nicht die libysche. Es ist die alte Königsfahne. 
Joschka Fischer sorgt sich, von den libyschen Ereignissen ausgehend, um die jetzige Bundesregierung. Denn die starre, statt harte "strategische Entscheidungen zu verantworten", auf "Provinzwahlen". Fischer meint: Kriege sind in Deutschland unpopulär, es stehen eine Reihe Landtagswahlen an und die könne die Koalition verlieren. Das sei ihr Grund für die Enthaltung im Sicherheitsrat. Da hat er recht, der Fischer. Und hier geht er über die Rolle des Generals hinaus, es ist der feuchte Traum des kleinen Diktators zu erkennen: Was schert mich die Meinung des deutschen Volkes, was die der deutschen Provinz, was Wahlen: Ein Krieg muss her. - Noch heute darf man dem Kanzler Schröder dankbar sein, der die Deutschen aus purer Wahltaktik weitestgehend aus dem Irak-Krieg rausgehalten hat. Fischer war damals für die deutsche Teilnahme an der Seite der USA.
Am repräsentativen Berliner Gendarmenmarkt hat die Firma "Joschka Fischer and Company" ihren Sitz. Die Company kooperiert mit der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright und vertritt Kunden wie BMW, Siemens und den Energiekonzern RWE. Doch das zur Zeit wichtigste Projekt des Unternehmers Fischer ist eine Gas-Pipeline: Vom Kaspischen Meer bis nach Deutschland. Dass ein Energie-Lobbyist wie Fischer in seinem Libyen-Artikel das Wort Öl nicht ein einziges mal erwähnt, ist höchst sonderbar. Auch die Forderung nach einem Öl- und Gas-Verkaufs-Embargo, um Gaddafi den Geldhahn zuzudrehen, taucht nirgend auf. Das libysche Öl liegt zu 80 Prozent im Osten, dem Gebiet des Ex-Königs. Dort gibt es auch erkennbar sezessionistische Bestrebungen. Das alles soll allein die Luftwaffe der "Willigen" regeln? Keine Sorge, die britische "Times" macht uns damit vertraut, dass eine 600 Mann starke Spezialtruppe der "Royal Marines" in den nächsten Tagen in die "Krisenregion" verlegt wird. Die ersten Bodentruppen sind in Reichweite.
Wer annimmt, dass die Herren Sarkozy, David Cameron oder Joschka Fischer auf der Seite der libyschen Bürger stehen, der irrt. Die stehen ja nicht mal auf der Seite ihrer eigenen Völker.

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