Samstag, 13. März 2010

Die Bush-Familie und die Naziförderung aus den USA

Dieser Artikel entstammt heise.de/telepolis:

Nun zeigt freilich ein Blick in die Geschichte - nicht der offiziellen "Stars & Stripes", sondern der verborgenen "Skull & Bones" -, dass auch schon der Aufstieg Hitlers mit dem von Figuren wie Osama Bin Laden oder Saddam Hussein durchaus vergleichbar ist: Sie alle waren nützliche Werkzeuge, nette Hurensöhne der USA. Im Zuge der Re-Education Nazi-Deutschlands nach 1945 und der üblichen Neu-Geschichtsschreibung durch die Sieger haben die Historiker der Nachkriegszeit zwar nicht die Geburtshilfe und Alimentierung der NSDAP durch die deutsche Großindustrie ausgespart, sehr wohl aber die massive Förderung aus den Vereinigten Staaten.

Um zu erfahren, dass Hitlers Privatarmee, die SA, schon vor 1933 komplett mit nagelneuen Remington-Pistolen, Made in USA, ausgerüstet war, oder dass das General Motors gehörende, Mitte der 30er Jahre eröffnete LKW-Werk Brandenburg, eine der größten Autofabriken der Welt, die ausschließlich Militärfahrzeuge herstellte, erst ganz am Ende des Kriegs bombardiert wurde, als es der Roten Armee in die Hände zu fallen drohte, um solche Fakten über die Faschismusförderung durch amerikanische Finanziers und Industrielle zu erfahren, hilft ein Blick in die Standard-Geschichtswerke kaum. Auch dass der Großvater des amtierenden US-Präsidenten Prescott Bush wegen seiner Geschäfte mit Hitler-Deutschland vor Gericht stand - und sein Vermögen beschlagnahmt wurde -, ist dort nicht zu finden.

Roland Harriman, Prescott Bush, Knight Woolley und R. Lovett im Jahr 1964

Aus der Familiengeschichte des Bush-Clans bleibt dieses dunkle Kapitel in der Regel ebenfalls ausgespart, ebenso wie die Mitgliedschaft im "Skull & Bones"-Geheimorden der Yale-Universität, dem Prescott, George und George W. Bush angehören und dessen finstere Ideologie in den offiziellen Biographien allenfalls gestreift wird. Dass es der Bones-Bruder Prescott Bush und sein Kollege Harriman waren, die nicht nur das Vermögen des Nazi-Finanziers und Stahlmagnaten Fritz Thyssen verwalteten, sondern auch auf andere Weise gezielt in den Aufbau des Hitler-Regimes und der kriegswichtigen Industriebranchen investierten, findet sich heutzutage nur in der "Unautorisierten Biographie" der Bush-Familie, die gerade deswegen, weil ihr die offizielle Autorisierung fehlt, umso besser belegt und dokumentiert ist (Webster G. Tarpley & Anton Chaitkin: George Bush:The Unauthorized Biography). Denn unbemerkt blieb aufmerksamen Zeitgenossen das freudige und finanzkräftige Hitler-Engagement des US-Establishments nicht. Der US-Botschafter in Deutschland William E. Dodd bekundete 1937 gegenüber einem Reporter der "New York Times":
Eine Clique von US-Industriellen ist versessen darauf, unseren demokratischen Staat durch ein faschistisches System zu ersetzen und arbeitet eng mit den Faschistenregimes in Deutschland und Italien zusammen. Ich hatte auf meinem Posten in Berlin oft Gelegenheit zu beobachten, wie nahe einige unserer amerikanischen regierenden Familien dem Naziregime sind. Sie trugen dazu bei, dem Faschismus an die Macht zu verhelfen und sind darum bemüht, ihn dort zu halten.
Doch so wenig heute das Foto des Pentagon-Emmisärs und Lieferanten von Massenvernichtungswaffen Donald Rumsfeld auf dem Sofa Saddam Husseins verhindert, dass sich derselbe Rumsfeld 20 Jahre später als Befreier und Abrüster des Irak feiern lassen kann, so wenig änderten die Interventionen des Botschafters oder die Veröffentlichungen von Historikern - etwa: Robert A. Brady: "The Spirit and Structure of German Fascism" (1937); "Business as a System of Power" (1943) oder Journalisten - George Seldes, "Facts and Fascism" (1943), Charles Higham: "Trading With The Enemy; The Nazi American Money Plot 1933-1949" (1983) - etwas daran, dass sich die Bushs, Harrimans, Dulles, Duponts, Rockefellers, Fords et al. nach 1945 von den Deutschen als Befreier feiern ließen.

Erst in den Neunziger Jahren konnte der ehemalige Staatsanwalt und jetzige Leiter des Florida Holocaust Museum John Loftus ("The secret war against the Jews", 1994) aufdecken, was auch den amerikanischen Kontrolleuren bei der Beschlagnahme von Nazi-Vermögen verborgen geblieben war: Auf welchen Kanälen die US-Investionen in das "Hitler-Projekt" hinein- und wie die Profite wieder hinausgeflossen waren.

Die Schlüsselrolle dabei kam zwei Wall Street Banken - "Brown Brother Harriman" und "Union Banking Corporation" - zu, in denen Prescott Bush jeweils als Direktor bzw. Aufsichtsrat fungierte, sowie ihrem Ableger in Rotterdam, der "Bank voor Handel en Scheepvaart" . Loftus zeigt, wie es über diese von Thyssen 1916 gegründete Bank, die u.a. 1923 die Baukosten für das "Braune Haus", des ersten NSDAP-Hauptquartiers in München, finanzierte, nach dem Krieg gelang, die Milliarden des Thyssen-Konzerns vor der Konfiskation durch die Alliierten zu bewahren. Die Großwäsche von Nazi-Geld durch "Union Banking" blieb den bis Ende der 40er Jahre ermittelnden Staatsanwälten verborgen. Nach erfolglosem Abschluss der Untersuchung wurden Prescott Bush und seinem Schwiegervater Herbert Walker, dem der amtierende Präsident sein W. verdankt, ihre eingefrorene Beteiligungen an der Union Banking Corporation 1951 mit 1,5 Mio $ restituiert. 


siehe auch:
Der Handel mit dem Feind 
Waffen- und Drogenhandel im Dienst der US-Regierung 
Der 11.9. oder: Es gibt Wichtigeres als die Wahrheit 

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